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Geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung

Die Landesgleichstellungsbeauftragte setzt sich für eine geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung ein. Ziel ist es, die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen sowie die Vielfalt ihrer Lebenswelten in den Fokus zu rücken.

Noch immer herrscht ein grassierender Gender Data Gap, also eine geschlechterbezogene Datenlücke in medizinisch relevanten Erhebungen. Hierdurch bilden Forschungsergebnisse vielfach nur männliche Probanden ab und Frauen werden medizinisch benachteiligt.

Der Landesgleichstellungsbeauftragten ist es ein wichtiges Anliegen, geschlechtersensible Aspekte in die Gesundheitsversorgung in Thüringen einzubringen, daher ist die Landesgleichstellungsbeauftragte Mitglied in der Landesgesundheitskonferenz. Ziel ist es, für ein erhöhtes Bewusstsein einer geschlechtergerechten Gesundheitsversorgung bei den Mitgliedern der Landesgesundheitskonferenz aber auch der Zivilgesellschaft im Freistaat Thüringen zu sorgen.

Wichtige Themenschwerpunkte sieht die Landesgleichstellungsbeauftragte hierzu vor allem in den Bereichen Schwangerschaft und Geburt, einer geschlechtssensiblen Frauenheilkunde sowie in der Schaffung einer adäquaten medizinischen Versorgung von Frauen und Mädchen mit Behinderungen.

Die Landesgleichstellungsbauftragte steht für die Selbstbestimmung von Frauen und (werdenden) Müttern ein. Daher ist die Landesgleichstellungsbeauftragte seit Gründung des Runden Tisches „Familie und Geburt“ im Jahr 2015 dessen Mitglied. Ziel des Runden Tisches ist es, eine flächendeckende bedarfs- und qualitätsgerechte Versorgung mit Hebammenleistungen in Thüringen sicherzustellen. Weitere Mitglieder sind der Hebammenlandesverband, die Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaften, die Landeskrankenhausgesellschaft, die Landesärztekammer Thüringen, gesetzliche Krankenkassen sowie das zuständige Fachreferat des TMASGFF. Der Runde Tisch stellt eine gute Ergänzung zur Strategiearbeitsgruppe „Gesundheit rund um die Geburt“ der Landesgesundheitskonferenz dar. Hierdurch wird der wichtigen Lebensphase von der Schwangerschaft, über die Geburt hin zu einer gesunden Entwicklung der Familie Rechnung getragen.

Als ebenso wichtigen Versorgungsschwerpunkt sieht die Landesgleichstellungsbeauftragte den Aspekt einer bedarfsorientierten Frauenheilkunde. So unterstützt sie die Petition #EndEndosilence, die neben Aufklärung und Forschung auch eine „Nationale Strategie Endometriose“ fordert. Unter der chronischen Krankheit leiden in Deutschland zwei Millionen Frauen. Mittlerweile wurden für die Erforschung der Krankheit mehrere Millionen Euro von Seiten des Bundestags beschlossen. Dies stellt nach Auffassung der Landesgleichstellungsbeauftragten erst den Beginn einer geschlechtersensiblen Frauenheilkunde dar. Weiteren gynäkologischen Themen gilt es mithilfe von geschlechtsspezifischen medizinischen Erkenntnissen sowie einer evidenzbasierten Datenlage zu begegnen. Ziel soll sein, der Komplexität eines Frauenlebens bzw. dem eines Menschen mit Uterus tatsächlich gerecht zu werden.

Weiterhin ist die Landesgleichstellungsbeauftragte seit Sommer 2023 Mitglied im Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V.. Hierdurch erhält sie neben neuesten Erkenntnissen aus Wissenschaft und Forschung ebenso Zugang zu einem breiten Netzwerk an Expert:innen zum Thema Frauengesundheit.