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Sorge, Pflege, Care

 
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Zu pflegen, zu sorgen und zu erziehen sind keine Begabungen oder Berufungen, die man mittels seines Geschlechts erwirbt. Sie sind Ausdruck einer gesellschaftlichen Arbeitsteilung, die sich durch Zuschreibungen von „männlichen“ und „weiblichen“ Eigenschaften und Rollenbildern entwickelt hat. Diese Zuschreibungen benachteiligen Frauen, denn ihnen werden die Aufgaben zu pflegen, zu sorgen und zu erziehen als „natürlich“ zugewiesen.

Damit verknüpft wird die Erwartung diese Aufgaben unbezahlt zu erledigen. Dies zeigt sich im privaten genauso wie im wirtschaftlichen Leben, wenn so genannte Frauen- oder Careberufe schlechter bewertet und entlohnt werden als männlich definierte Arbeit. Dabei ist der Anteil der Frauen an der Wirtschaft riesig -  trotz vermehrter Teilzeitarbeit und niedrigen Löhnen. Denn Frauen halten durch unbezahlte oder niedrig entlohnte Sorgearbeit, Pflege und Erziehung die Gesellschaft am Laufen. Doppelbelastung, der ständige Anspruch von Verfügbarkeit und das Credo, dass Frauen für die Vereinbarkeit von Familie und Karriere selbst verantwortlich sind, tragen Frauen seit Jahrzehnten als Bürde.

Bestimmte Rollenbilder der Geschlechter haben immer noch Auswirkungen auf die Erziehung und Ansprache von Kindern und Jugendlichen und damit auf ihre Berufswahl. Dies und die so genannte „gläserne Decke“, welche Frauen den Aufstieg in hohe Positionen erschwert, führt dazu, dass sich die Arbeitsverteilung zwischen den Geschlechtern von Generation zu Generation nur wenig verändert.

Was „männliche“ oder „weibliche“ Arbeit ist und wieviel sie gesellschaftlich wert ist, ist kein Naturgesetz. Sondern Menschen gemacht und damit veränderbar. Veränderbar durch Handeln, Argumentieren, Umverteilen und Anders-machen. Veränderbar durch Gleichstellungspolitik.

 

Grafikgestaltung: Lena Haubner und Ernestine Donnerberg